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DOI: 10.1055/a-2571-2292
Personalisierter PEEP bei ARDS-Patient*innen vorteilhafter

Das akute mittelschwere bis schwere Atemnotsyndrom (ARDS), das eine mechanische Beatmung erfordert, ist einer der Hauptgründe für die Einweisung auf die Intensivstation (ICU). Die Personalisierung der Einstellungen für die mechanische Beatmung erfordert ein Gleichgewicht zwischen konkurrierenden Zielen: Wiederherstellung eines angemessenen Gasaustauschs, Begrenzung der beatmungsinduzierten Lungenschädigung (ventilation-induced lung injury, VILI), Vermeidung einer fehlenden Betätigung der Atemmuskulatur und Minimierung hämodynamischer Beeinträchtigungen. Bei der kontrollierten mechanischen Beatmung bleibt die geeignete Methode zur Einstellung des positiven endexspiratorischen Drucks (PEEP) umstritten. Die Umstellung von ARDS-Patienten von kontrollierter Beatmung auf druckunterstützte Beatmung (pressure support ventilation, PSV) kann verschiedene Vorteile haben. Bei Patienten unter PSV beeinflussen mehrere Faktoren die Sauerstoffversorgung, es stehen einander z. B. verbesserte Hämodynamik und erhöhter Sauerstoffverbrauch gegenüber. Daher ist es eine Herausforderung, genaue Messungen der Mechanik des Atmungssystems zu erhalten.
Bei ARDS-Patienten, die mit PSV beatmet waren, konnte durch die Kopplung von EIT mit transpulmonaler Drucküberwachung ein personalisierter PEEP identifiziert werden, der sich von der klassischen unteren PEEP/FiO2-Tabelle unterschied und mit mehreren physiologischen Veränderungen assoziiert war, die lungen- und zwerchfellprotektiv sein könnten. Die beobachtete Variabilität zwischen den Patienten unterstreicht jedoch die Notwendigkeit, so die Autoren, die Patienten zu identifizieren, die mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Nutzen daraus ziehen. Der PEEP-Wert, der mit dem niedrigsten P0.1-Wert der Inspiration (Atemwegs-Verschlussdruck während der ersten 0,1 s) in der dekrementellen PEEP-Untersuchung verbunden war, könnte in künftigen Studien als einfache Alternative zur Auswahl eines personalisierten PEEP untersucht werden.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
04. Juni 2025
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